Danke, Hugo! Ein Herberner Original beendet seine Sternsinger-Zeit bei den Kindergruppen

Herbern. Nach mehr als drei Jahrzehnten engagierten Einsatzes verabschiedet sich Hugo Billermann im Januar als Organisator und Ansprechpartner der Sternsinger-Kindergruppe der Pfarrei St. Lambertus in Herbern. 32 Jahre lang war er die feste Anlaufstelle für die kleinen Könige, die jedes Jahr den Segen in die Häuser bringen und Spenden für Kinder in Not sammeln.

Ein Abschied mit Bedacht

„Ich wollte eigentlich schon vor zwei Jahren aufhören, aber da habe ich mich noch einmal überreden lassen, weiterzumachen“, erzählt Billermann. Nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen, sich zurückzuziehen.

Der Grund liegt auf der Hand: In seinem eigenen Betrieb ist Billermann an 365 Tagen im Einsatz. „Personalmangel und Ausfälle machen sich auch bei uns bemerkbar. Ich habe lange überlegt, aber ich musste diese Entscheidung treffen – für mich und meine Familie“, erklärt er.

Ganz möchte er das Kapitel Sternsingen jedoch nicht schließen: „Wer in meine Fußstapfen treten möchte, kann sich gerne bei mir melden“, sagt er. So könne er seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin noch einarbeiten.

Engagement mit Herzblut

Für Hugo Billermann war das Sternsingen immer mehr als nur eine Tradition – es war eine Herzensangelegenheit. Über Jahrzehnte hinweg organisierte er die Abläufe, plante die Wege, teilte Gruppen ein und begleitete Kinder und Betreuer mit großem Engagement.

„Wenn kurzfristig jemand krank wurde oder Pläne geändert werden mussten, war das manchmal schon eine Herausforderung“, erinnert er sich. Auch die Nachwuchsgewinnung sei in den letzten Jahren schwieriger geworden. „Heute muss man die jungen Leute schon etwas mehr motivieren als früher.“

Wandel und neue Zeiten

Das Sternsingen habe sich verändert, meint Billermann. Diskussionen über Themen wie das sogenannte Blackfacing oder neue Formen der Darstellung der Heiligen Drei Könige seien auch in Herbern angekommen. „Die Zeiten ändern sich – auch beim Sternsingen“, sagt er mit Verständnis, aber auch mit einem Hauch von Wehmut.

Unterstützung aus dem Hintergrund

Ein wichtiger Rückhalt war all die Jahre seine Frau Ute Billermann. Sie sorgte dafür, dass die Gewänder stets gepflegt und einsatzbereit waren, und half, wo immer Unterstützung gebraucht wurde. „Ohne sie wäre das alles gar nicht möglich gewesen“, betont Billermann dankbar.

Erwachsenengruppe bleibt bestehen

Neben der Organisation der Kindergruppen leitete Hugo Billermann auch eine Herberner Erwachsenengruppe, die als Sternsinger unterwegs ist und sich seit vielen Jahren für Hilfsprojekte in Namibia engagiert. Während er die Kinderorganisation nun abgibt, wird die Namibia-Gruppe wie gewohnt weitermachen.

„Die Erwachsenengruppe ist ein super Team – hier hilft jeder jedem, und die Arbeit bleibt nicht an einem allein hängen“, sagt Billermann. Genau das sei auch der Grund, warum er sich dort weiterhin engagieren möchte.

Ein Stück Herberner Geschichte

Dass das Sternsingen in Herbern über Jahrzehnte hinweg stattfinden konnte, erfüllt Hugo Billermann mit Stolz. Mit seinem Rückzug endet ein bedeutendes Kapitel der Herberner Sternsinger-Geschichte.

Auch wenn er im Januar ein letztes Mal mit den Kindern unterwegs sein wird, steht schon jetzt fest: Hugo Billermann wird fehlen. Für viele in Herbern bleibt er „Mister Sternsinger“, der das Gloria in excelsis Deo kennt wie kein anderer.

Hugo Billermann beendet im Januar 2026 seine Sternsinger-Zeit den Kindergruppen in Herbern.

© Schütte