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12.07.2024 AutorIn
Isabel Schütte DAVENSBERG. Der heutige Freitag, 12. Juli, ist ein besonderer Tag für Rainer Koch. Denn ab jetzt ist es offiziell: Der Gemeindebrandinspektor und Leiter der Feuerwehr Ascheberg gibt seine Führungsposition auf. Nicht jedoch seine Arbeit als Blaurock. Denn ohne die, kann er nicht wirklich. Und genau aus diesem Grunde fällt ihm der Wechsel nicht ganz so schwer. „Ich hatte ja Zeit mich auf diesen Tag vorzubereiten, es war ja jetzt der Wechsel mit Ansage“, gibt der Davensberger zu. Auf dem Papier hat der Wechsel bereits am 1. Juli stattgefunden. Nach sechs Jahren lief die formelle Bestellung als Leiter aus. „Am Freitag folgt dann die offizielle Amtsübergabe. Seine Nachfolge weiß Koch mit Andreas Denker, seinem bisherigen Stellvertreter, in den allerbesten Händen. Und auch der zweite Mann, der nun in die obere Führungsebene nachrückt, ist kein Unbekannter. „Unser bisheriger Löschzugführer vom Löschzug Davensberg, Uli Gövert.“ Eine kurze Zeit wird dieser dabei sogar in Doppelfunktion unterwegs sein, denn erst bei der nächsten Generalversammlung des Davensberger Löschzuges, wird sein Posten als Löschzugführer frei werden. „Aber auch da mache ich mir wenig Sorgen, denn Uli Gövert hat mit Markus Budnik einen mehr als kompetenten stellvertretenden Löschzugführer, der da gut unterstützt.“
Andere Aufgaben
Soweit so gut. Koch selber wie gesagt denkt nicht ans Aufhören. Er bleibt. Mit anderen Aufgaben. „Ich arbeite dann als Gruppenführer im aktiven Dienst, oder mal als Maschinist und ich schwinge auch mal den Besen bei einer Ölspur“. All das wird er im Davensberger Löschzug tun. Denn hier hat er 1982 den Grundstein für seine Karriere bei der freiwilligen Feuerwehr gelegt. „Das ist mir quasi in die Wiege gelegt worden“, verrät er schmunzelnd. Sein Opa war Feuerwehrmann, sein Vater ebenso und auch Rainer Kochs beiden Söhne Patrick und Dominik führen dieses Erbe fort. Die Geschwister seiner Mutter, darunter Theo Roberg, haben sich in der Gemeinde ebenfalls als freiwillige Feuerwehrleute verdient gemacht.
365/24/7
365 Tage 24/7 im Einsatz. Das ist das was kennzeichnend ist für dieses besondere Ehrenamt. Aber Rainer Koch hat das nie gestört. Denn für ihn bedeutet die Freiwillige Feuerwehr nicht nur Kameradschaft und Zusammenhalt, sondern auch Hilfe für den Bürger. „Ein sinnvolles Ehrenamt“, so betitelt er es gerne. „Und da ist es eben normal, das man quasi rund um die Uhr verfügbar ist, da steht dann auch mal die Familie zurück“, weiß er aus seiner langjährigen Dienstzeit.
Silberhochzeit
25 Jahre davon in Führungsposition. „Silberhochzeit, quasi“, sagt Koch grinsend. Zunächst als stellvertretender Löschzugführer unter Gerd Bergmann. 2008 wurde er stellvertretender Leiter vom damaligen Wehrführer Franz Schlüchter. Sechs Jahre später übernahm Rainer Koch dann das Ruder als Leiter, ihm zur Seite stand seinerzeit Daniel Heitbaum als Stellvertreter. Es folgten die nächsten sechs Jahre, die am heutigen Freitag enden.
Rückblick und Bilanz
Zeit also auch, um zurückzublicken. Und da ist Rainer Koch mehr als zufrieden, nicht zuletzt auch deshalb, weil ihm eine tolle und vor allem tatkräftige Truppe all die Jahre zur Seite gestanden hat. In seiner Ära hat er erfolgreich die Beschaffungskonzepte, darunter bspw. Anschaffung technischer Geräte, umgesetzt. Der Fahrzeugpark wurde erneuert, „die Wache in Ascheberg neu gebaut, die Davensbderger Wache komplett saniert und in Herbern steht nun auch der Rohbau des neuen Feuerwehrgerätehauses“, nennt er weitere Meilensteine. Stolz ist er auch auf seine Truppe. Nachwuchssorgen hat die gesamte Ascheberger Wehr nicht. „Die Jugendfeuerwehr wird bestens geführt mit der Höchstmitgliederzahl von 25 Jugendlichen“, so Koch. Und er weiß, dass diese Truppe sowohl in praktischer als auch in theoretischer Hinsicht bestens ausgebildet dann irgendwann in den aktiven Dienst überstellt werden. „Und die meisten davon wollen genau das. Ich kann nur sagen, das spiegelt die wirklich gute Arbeit der Jugendfeuerwehr wieder“, ist er stolz. Auch die Zahl der aktiven Blauröcke hat sich erhöht. „2008 waren es 110 Aktive bei uns, derzeit sind es 143 aktive Kameraden.“
Eine Bilanz auf die er stolz sein kann, Auch wenn für ihn nun eine Ära endet. Dennoch geht es wiegesagt für den 58-jährigen weiter. Er bleibt im aktiven Dienst und das auch wohl länger. „Es gab Zeiten, da wurde man mit 60 Jahren in die Ehrenabteilung überstellt. Heute darf man bis 67 Jahre im aktiven Dienst bleiben.“ Für ihn eine echte Herzensangelegenheit. Und daran wird sich auch künftig nichts ändern. Tina Nitsche