Datum
28.01.2025 AutorIn
Isabel Schütte Herbern. 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau wurde am Montagabend (27. Januar) in einer Gedenkveranstaltung den Opfern des Nationalsozialismus gedacht, der damals auch in Herbern stattfand.
An der Gedenkstele (Ecke Homanns Hof/Südstraße), die an das frühere jüdische Leben in Herbern erinnern soll haben sich rund fünfzig Bürgerinnen/Bürger eingefunden, um an die Menschen jüdischen Glaubens zu erinnern, die in Herbern geboren worden und diesen Ort ihr Zuhause nannten, bevor auch sie deportiert und getötet wurden.
Birgit Homann (SPD Ascheberg) und Wilfried Voss (ev. Pfarrer a.D.) führten mit Wortbeiträgen durch die rund 30-Minütige Veranstaltung.
Erinnert wurden an: Julie Franken, Joseph Franken, Siegfried Franken, Karl-Ernst Gumprich, Hedwig Lebach, Helene Marchand, Paula Mayer, Julia Stein, Susanne Stein, Helene Weinberg, Rose Herrmann, Elise Neuhaus, Ernst Samson, Emma Samson, Margret Samson, geb.1923, deportiert nach Riga 1941, aus Stutthoff befreit und überlebt, Gerda Samson, geb. 1925, genau wie ihre Schwester Margret deportiert nach Riga 1941, aus Stutthoff befreit und überlebt. Beide Schwestern wanderten nach dem Krieg in die USA aus.
Wilfried Voss gab Einblicke einer Zeugenaussage aus einem Bunkerblock von den ersten Versuchen von Massentötungen durch das Gas Zyklon B.
„Nachdem man die Zellen geschlossen hatte, wurden die Fenster mit Erde zugeschüttet. Dann wurde das Gas durch die Lüftungslöcher eingeworfen. Am nächsten Tag wurde festgestellt, dass einige noch am Leben waren. Folge dessen schüttete man weitere Portionen Zyklon B ein. Es wurde uns gesagt, dass wir zu einer besonderen Arbeit anzutreten hätten und bei Todesstrafe niemanden von dem, was wir sahen, berichten dürften. Es wurde uns auch eine vergrößerte Ration nach der Arbeit versprochen. Wir erhielten Gasmasken und mussten die Leichen aus den Zellen holen.“
„Es liegt in der Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger, die Schrecken der Vergangenheit nicht nur zu erinnern, sondern daraus die Verpflichtung abzuleiten, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen dürfen“, sagte Homann.isa
Auch in Herbern wurde am Montagabend (27. Janaur) 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau in einer Gedenkveranstaltung den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.