Ein Fest der Generationen - Spielmannszug feierte drei Tage lang seinen 75. Geburtstag

Es war ein Fest der Generationen. 75 Jahre lang gibt es den Spielmannszug in Herbern und das wurde am vergangenen Wochenende ausgiebig gefeiert. Der Höhepunkt der Veranstaltung und ein echter Gänsehautmoment war das gemeinsame Aufspielen mit 24 Musikvereinen mit „Preußens Gloria“ am Kunstrasenplatz.

„Es hat alles super geklappt. Wir sind mehr als zufrieden“, resümierte Jannis von der Halben als erster Vorsitzender des Vereins. Gelebte Kameradschaft, wo auch die verstorbenen Mitglieder einen Platz in der Mitte haben, das ist Kolping und das ist auch der Herberner Spielmannszug. Otto Jäger und Willi Koch, beide 94 Jahre alt sind zwei der sieben Gründungsmitglieder, die dieses Fest noch mitfeiern konnten. Am Samstag wurde bei allen bereits verstorbenen Spielleuten ein kleines Blumengesteck auf das Grab gelegt, anschließend war die Kranzniederlegung am Hochkreuz des Herberner Friedhofs.

Ob Rudelsingen, Platzkonzert, Umzüge durch das Dorf, eine große Party und der große Sternmarsch. Das Festzelt am Kunstrasenplatz (Siepen) war drei Tage lang eine Pilgerstätte für viele Musiker, Ehemalige Besucher und Gäste. „Ein tolles Fest wurde hier auf die Beine gestellt“, lobte Jürgen Steffen als erster Vorsitzender des SV Herbern. Musik verbindet auch hier Generationen.

Der Spielmannszug war wie immer ein guter Gastgeber und auch dieses Mal waren die Spielleute für eine Überraschung gut. Mit Leucht-Trommelstöcken und einem kleinen Feuerwerk sorgte das Lied „Highland Cathedral“ am Samstagabend für den Wow-Effekt zu später Stunde bei den Partybesuchern.

Was vor 75 Jahren mit einem Dutzend Musikern aus Herbern begann ist im Laufe der sieben Jahrzehnte ist heute aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. „Schon damals war klar: Es geht nicht nur um die Musik, sondern um die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und die Freude, die wir gemeinsam erleben. Seit diesen bescheidenen Anfängen hat sich unser Verein stetig weiterentwickelt“, sagte von der Halben in seiner Ansprache am Sonntag auf der Multifläche des SV Herbern, wo sich alle Vereine und Musikzüge nach dem Sternmarsch versammelt hatten. Das Repertoire ist mittlerweile auf 70 Märschen gewachsen. Auch die Nachwuchsarbeit wird beim Spielmannszug groß geschrieben. Hans-Georg Hänel bildet die Nachwuchsmusiker aus, dafür gab es ein großes Dankeschön. Auch für die Damen der Spielleute gab es ein Dankeschön. „Ihr seid die Heldinnen hinter den Kulissen. Ihr unterstützt uns nicht nur, sondern habt auch das Verständnis, dass wir oft viele Stunden, Tage und sogar Wochenenden nicht da sind, um mit unserem Verein unterwegs zu sein. Euer Verständnis und eure Geduld machen es uns erst möglich, so viel Zeit in unsere Musik und den Verein zu investieren“, betonte von der Halben. Anschließend übernahm Bürgermeister Thomas Stohldreier das Wort. Er schloss sich den Dankesworten an. Zum Ende des offiziellen Festaktes spielten alle Musikvereine zusammen „Preußens Gloria“, was  für Gänsehaut bei den Besuchern sorgte. Das Bühnenspiel wurde von der Blaskapelle Schwartländer eröffnet. Stefan Laxen stellte die verschiedenen Musikvereine und deren Stücke vor. Die kleinen Gäste konnten sich derweil auf der Hüpfburg austoben. Mit DJ Christian Quante klang das dreitägige Spektakel ab 18 Uhr aus.