Ein Schatz aus Zelluloid ist jetzt digitalisiert

Handwerkerumzug vom Kolping, Jakobi- und Bürgerschützenfest, die Renovierung der Kirchturmspitze sowie die ersten Weihnachtsbasaren- insgesamt fünfzig Kurzvideos aus den 1970,80 und Anfang der 1990er Jahre sind jetzt digital für die Nachwelt gesichert worden.

Der Schatz aus Zelluloid aus alten Herberner Zeiten vom Ehepaar Mathilde und Hermann Neuhaus waren schon in den 1970er Jahren halbe Influencer, wie man es heute betiteln würde. Vor 50 Jahren gab es noch keine Handys, bewegte Bilder waren etwas ganz Besonderes. Mit einer damals hochwertigen Film- und Tonkamera haben sie Ascheberger, Herberner und auch die Davensberger Vereinsgeschichte in Bild und Ton festgehalten.

Nach dem Tod von Mathilde Neuhaus im vergangenen Jahr (ihr Ehemann war schon länger verstorben) wurde die Wohnung aufgelöst und die Filme von den Erben an den Heimatverein übergeben. „Ein Glücksfall. "Damit bleibt das Herberner Kulturgut im Bild erhalten“, sagte Egon Zimmermann als erster Vorsitzender der Heimatfreunde. Auf Initiative der Herberner Bürgerschützen mit Heiko Mönster und Thomas Schütte wurden die Filme digitalisiert. Josef Illerhues sichtete vorab das Filmmaterial: das Schweinerennen der Landjugend, der Handwerker Umzug vom Kolping, Jakobi und Bürgerschützen die Renovierung der Kirchturmspitze sowie die ersten Weihnachtsbasaren- insgesamt fünfzig Kurzvideos sind jetzt für die Nachwelt gesichert worden. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 970 Euro. Eine Investition, die die Herberner Geschichte lebendig macht und Geschichten aufdeckt, die man gar nicht wusste.

Zum Beispiel sah der Wetterhahn von St. Benedikt bei der Renovierung aus wie ein „Schweizer Käse“. Alfons Bockel vom gleichnamigen Landmaschinen Geschäft an der Bernhardstraße hat den Hahn und die Kugel in den 1980er Jahren restauriert und sein Sohn Hubertus, heutiger Inhaber weiß auch, warum die Löcher in der Kugel und ihm Hahn waren. „Da wurde in früheren Zeiten drauf geschossen.“

Im Nachgang an die Digitalisierung werden jetzt alle Filme noch mit Künstlicher Intelligenz (KI) aufgeabeitet, geschnitten und dann für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Foto von links: Josef Illerhues (Heimatverein), Thomas Schütte (BSV) , Stephan Heitbaum (Wir für Ascheberg)  und Benedikt Angelkort (Jakobi-Bruderschaft)

© Schütte

Heiko Mönster und Thomas Schütte bereiten die bereits digitalisierten Filmaufnahmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) auf.